Ein Fotokurs für Alle die Spaß haben...

Der Bildaufbau

Was bitteschön verbirgt sich hinter dem Begriff Bildaufbau???

 Ich kann doch ein Bild nicht "bauen"!!! Oder doch???

Steht der Baum nicht da wo er schon immer steht, das Haus, die Wiese, die Straße, die Brücke, der Berg???? Ja, völlig klar, du hast Recht. Dennoch hast du die Möglichkeit dein Bildkomponenten  gegeneinander zu verschieben in dem du deinen Standort wechselst. Nach links oder rechts, sogar nach oben oder nach unten. Nach vorne, also näher dran ans Motiv oder nach hinten weiter weg. Möglicher weise kannst du dich sogar direkt unter oder über dein Motiv positionieren. Der "besondere Blickwinkel" ergibt das "besondere Bild". Der Blick in eine spiegelnde Schaufensterscheibe oder den Rückspiegel deines Autos. Ich glaube jetzt hast du schon mal eine kleine Vorahnung auf dieses Theama bekommen. Dabei hast du noch unzählige weitere Möglichkeiten auf deine Aufnahme Einfluss zu nehmen. Der gezielte Einsatz der Schärfentiefe eine davon. Licht, das zentrale Thema bei der Fotografie. Bist du Frühaufsteher, oder ein unwissender der über Mittag sein Glück versucht. Oder bekommst du am Abend dein Hintern nicht mehr vom Sofa??? Beziehe die Jahreszeiten mit in deinen Bildaufbau mit ein. Frühling und Herbst bieten dir flaches Licht zur Bildgestaltung an. Streiflicht betont die Konturen einer Landschaft sehr intensiv. Auch das frische "Grün" während des Frühlings und die gelb/rot Töne des Herbstes wie auch Nebel in den Flusstälern. Im Sommer bist du entweder Frühmorgens oder am Abend auf Jagt nach tollen Motiven. Du hast den "Auftrag" Portraits abzulichten. Zu Hochzeit, Geburtstag oder anderen Anlässen. Auch da bieten sich die Morgenstunden an da die weichen Lichttöne deine Modelle verzaubern. Aber achte darauf dass niemandem irgendwelche Äste aus dem Kopf wachsen!!! Oder gar Blätter wie Eselsohren leuchten. Portrait, klar ein unerschöpfliches Thema. Aber ein paar Regeln gibt es zu beachten. Wähle deinen Standpunkt immer etwas tiefer als die Augenpaare die in die Kamera blicken. Auch eine Brennweite ab 80mm ist ratsam. Nur kein Weitwinkel, der zaubert deinem Modell eine Monsternase ins Gesicht während Augen, Stirn, Kinn und Ohren auf der Flucht sind. Das einfallende Licht immer schön von leicht hinten und oben einfallen lassen. Dann hast du die Chance die Pupillen der Augen aufs Bild zu bekommen. Wenn der Betreffende nicht gerade "Blinselt". Solche Spezialisten gibt es tatsächlich. Sie sind hellwach und sehen dich an...bis...ja bis du den Auslöser drückst. Hab keine Ahnung wie die das hinbekommen!!!! Dank der digitalen Fotografie kannst du es zeitnah kontrollieren. Steht eine ganze Gruppe vor dir und würde gerne aufs Bild, dann achte darauf dass nicht jeder in eine andere Richtung schaut. Auch die Regel die du in die Runde gibst, "Achtet darauf dass jeder mich sieht", reicht nicht immer aus dass jeder auch wirklich zu sehen ist. Ich kenne Personen von denen grundsätzlich maximal die Augen zu sehen sind!!! Also, ab in die vorderste Reihe mit den Kandidaten.

Zurück zum Bildaufbau.

Das Betrachten einer Aufnahme kommt eigentlich einem Spaziergang gleich. Und der verläuft meist von außen nach innen. Gleichzusetzen mit von Vorne nach hinten. Dein Auge wandert in die Tiefe des Bildes. Von Dunkel nach Hell. Auch diagonal ins Bild bringt Dynamik in deine Aufnahme. Sind die Randzonen deiner Aufnahme etwas dunkler entsteht völlig unbewusst der Eindruck eines Bilderrahmens. Sind diese Bereiche heller als das Motiv so fällt der Blick vom Bild! Es ist sicher ratsam wenn du dir ein paar dieser Regeln verinnerlichst und immer wieder vor das geistige Auge holst. Irgendwann wird es zur Routine und dir stechen beim Umhergehen geeignete Motive ins Auge. Auch den möglichen Bildausschnitt siehst du im Vorfeld bereits.

In der kleinen Bildergalerie findest du ein paar Beispiele über die Gestaltung des Bildes.

Aber auch ein für andere völlig misslungenes Bild kann für dich ein gutes und wichtiges Bild sein.

Also, die Kriterien für ein gutes Bild sind sehr, sehr weit gestreut. 

Schärfe und Durchzeichnung stehen auch immer zur Diskussion bei der Betrachtung und Beurteilung.

Macht dir eine Aufnahme große Freude, so lass dich nicht durch chronische  Stänkerer und Besserwisser verunsichern.

 

Also, viel Spaß, lieber Fotofreund